Tagesfahrt nach Bad Muskau

In diesem Jahr führte uns unser Pucky-Bus bis an die polnische Grenze, und zwar nach Bad Muskau, um auf Pücklers Spuren zu wandeln.

Dieser Fürst (1785 -1871), als „toller Pückler“ durch Bravourstücke (Sprung mit seinem Ross bei der Brühlschen Terrasse über die Brüstung der Elbbrücke 8 m tief und unversehrtem An- Land- Schwimmen) wie auch durch die Kutschfahrten mit seinem gezähmten Hirschgespann über die Straße Unter den Linden bekannt geworden, so bleibt er unsterblich durch seine Parks. In Muskau hat er 30 Jahre an seinem Projekt gearbeitet, oft auch selbst als Gärtner mit grüner Schürze. Als Autodidakt hat er in England die Anlagen der damals revolutionären englischen Landschaftsgärten studiert und in seiner Heimat ebenfalls erfolgreich alte, hoch gewachsene und sogar blühende Bäume verpflanzt.

Von diesem Schaffen konnten wir einiges nach unserer Ankunft zunächst in einer sehr gelungenen, erst im Herbst letzten Jahres eröffneten Ausstellung im restaurierten Neuen Schloss: „Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen“ hören und sehen (Einzelnen Stationen kann man unter diesem Titel sehr schön im Internet noch einmal nachgehen). Mit einem fahrbaren Untersatz konnten wir bereits im Schloss Einblicke in seine Gartenkunst gewinnen, ehe wir in einer zweistündigen Kremserfahrt auf den historischen Wegen immer neue Ausblicke gewinnen konnten, denn Pücklers Idee lautete: „Ein Park muss wie eine Gemäldegalerie sein, alle paar Schritte soll man ein neues Bild sehen.“Zufrieden waren die Mitglieder auch mit unserem Mittagessen im sog. Schlossvorwerk. Auf den vier Kremsern konnten wir dann noch herrlichen, von drei Vereinsdamen selbst gebackenen Kuchen verzehren.Ich hoffe sehr, dass einige unserer Mitfahrenden auf den Geschmack gekommen sind und noch einmal auf eigene Faust nach Bad Muskau fahren, denn es gibt noch viel zu sehen, auch den weitaus größeren Teil, der jenseits der Neiße im heutigen Polen liegt. 2004 erfolgte die Aufnahme des Fürst-Pückler-Parks Bad Muskau in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Dieser Park ist das einzige sächsische Welterbe und das einzige deutsche Welterbe, das sich in zwei Staaten befindet.

Hannelore Bolte

(Fotos: Hannelore Bolte)

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