Konzert der Potsdamer Turmbläser
Es ist ein herrlich warmer Sommertag und es steht ein Konzert der Potsdamer Turmbläser vor der Kirche in Sacrow auf dem Programm. Und so stellt sich mir die Frage, was zieht man an wegen der Mücken und vielleicht nächtlichen Kühle?
Am Parkplatz in Moorlake ist kaum noch eine Lücke zu finden, ich glaube ganz Berlin genießt heute hier den herrlichen Sommerabend.
Nach einer kurzen Wanderung sind wir am Ziel, bereits einige Mitglieder unseres Vereins sind schon da und das Hallo ist groß. Für Getränke und kleine Leckereien ist auch gesorgt und Horst Redlich stellt sich ans Havelufer und spielt mit seiner Konzertina Seemannsweisen.
Es beginnt zu dämmern, die ersten Schiffe erscheinen am Horizont, die Fackeln werden auf dem Kirchengelände angezündet und die ersten Töne der Turmbläser wehen übers Wasser.
Und dann geht’s los. Es wird immer dunkler und die Musik klingt zu uns herüber, mal lauter und mal gedämpfter, je nach den vorbei fahrenden Dampfern. Es ist wunderschön und erzeugt eine sehr romantische Stimmung. Es ist kaum zu glauben, dies alles in Berlin zu erleben.
Als der letzte Akkord der Turmbläser verklungen ist, fahren die Dampfer Richtung Potsdam langsam davon und die Fackeln erlöschen an der Kirche. Es ist nunmehr völlig dunkel und so ist das Einpacken etwas langwieriger. Und wie schön, so können wir noch das gewaltige Feuerwerk aus Potsdam miterleben, das sich in der Havel spiegelt und so einen doppelten Effekt für uns hat. Nach einer kurzen Pause setzt dann zum zweiten Male das Feuerwerk ein und niemand mag sich vorzeitig auf den Heimweg begeben.
Gemeinsam geht es dann endlich durch den dunklen Wald. Viele kleine Taschenlampen-Lichter suchen den Weg und bei jedem Knacken im Wald zucken wir zusammen. Wildschweine??? Nein, sie sind wohl da, aber sie lassen uns in Ruhe und so erreichen alle wohlbehalten ihre Fahrzeuge.
Das war ein wirklich märchenhaftes Konzert und wird bestimmt lange in meiner Erinnerung bleiben.
Inge Redlich