Auch wenn sie für uns so etwas wie eine „Hausinsel“ ist, die vor unserer Tür liegt und sogar zu Fuß zu erreichen ist, war es schön, sie auch wieder einmal mit unserem Verein zu besuchen.
Denn stets gibt es Neues zu entdecken und sich an Vertrautem zu erfreuen. Schon auf der Fähre wurden wir von der Tierwelt begrüßt. Zur Freude der Anwesenden zeigte sich kurz ein bunter Eisvogel.
Auf dem Weg zum Schloss ging es vorbei an wunderschönen blauen Hortensien und an Ferdinand Fintelmanns „Rundem Garten“, einem Biedermeier–Garten.
Mit Filzpantoffeln wegen der wertvollen, verschiedenartigen Parkettfußböden durchwanderten wir das kleine Schlösschen, das eins der wenigen ist, dass keinen Kriegsschaden erlitten hat, so dass alles im Urzustand erhalten geblieben ist. Erbaut wurde es für die “schöne Wilhelmine“ und Friedrich Wilhelm II., der jedoch bald nach der Fertigstellung starb. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm III. weilte öfter mit seiner Frau, der Königin Luise, hier. Ihre Kinder wohnten dann im Kavaliershaus, das wir uns auch von außen ansahen. Schinkel hatte den Auftrag, die gotische Fassade eines alten Bürgerhauses in Danzig zu kaufen und hier einzubauen.
Ein Pfau gab sich sogar die Ehre, uns seine Aufwartung zu machen. Der Bestand der Pfauen hat sich in den letzten Jahren derartig reduziert, dass man sie jetzt in Volieren brüten lässt, um sie so vor den Füchsen zu schützen. Gegen die Wildschweine hat man einen Elektrozaum rund um die Insel gezogen.
An der Fontäne konnten wir uns leider nicht erfreuen, da der Brunnen undicht ist und seine Reparatur sehr viel Geld kosten wird. Man kann aber hoffen, dass es bis 2010 zum 200-jährigen Todesjahr der Königin Luise wieder sprudeln wird und dass auch das Schloss einen neuen Anstrich erhalten wird.
Den Abschluss bildete ein gemütliches Kaffee-Trinken im „Wirtshaus zur Pfaueninsel“. Gemeinsam konnten wir dann das Gesehene und Erlebte verarbeiten.
von Inge Redlich