Wir hatten uns zu einer Führung in der „Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstr. 1“ angemeldet.
Die Gedenkstätte befindet sich zwischen dem Neuen Garten und dem Pfingstberg.
Auf der Internetseite der Stadt Potsdam findet man folgende Information:
„In der Leistikowstraße 1 in Potsdam befand sich von Sommer 1945 bis in die 1980er Jahre das zentrale Untersuchungsgefängnis der sowjetischen militärischen Spionageabwehr. Es gibt kaum eine zweite Haftanstalt, die in so beklemmender Authentizität erhalten blieb wie das zum Gefängnis umgebaute ehemalige Pfarrhaus des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins. Die Geschichte des Gebäudes und der damit verbundenen Häftlingsschicksale stehen im Mittelpunkt der im Frühjahr 2012 eröffneten Dauerausstellung.
Wie viele Menschen der Geheimdienst am Ort gefangen hielt, ist nicht bekannt. Noch heute zeugen erhaltene Haftzellen mit originalen Holzpritschen, Karzer, zugemauerte Durchgänge und Fenster, massive Vergitterungen und Sichtblenden sowie die Reste der Sperranlagen und Fundamente der Freigangzellen von Repression und Unrecht. An den Zellenwänden im Keller sind zahlreiche Einritzungen in deutscher und russischer Sprache erhalten, die eindrücklich Entrechtung und Isolation der Häftlinge spiegeln.
Zusätzlich zur Ausstellung informiert ein insgesamt 2,5 km langer Geschichtspfad an 14 Punkten über Spuren und Relikte der ehemaligen, umliegenden Geheimdienststadt “Militärstädtchen Nr. 7”. Ein Bronzemodell im Innenhof der Gedenkstätte verdeutlicht Lage und Aufbau dieser “verbotenen Stadt” und bildet einen guten Ausgangspunkt für eine Erkundung dieses historischen Gebiets.“
Weitere Informationen zur
- Geschichte des Ortes
- Chronologie der Gedenkstätte
- zur Arbeit der Stiftung
findet mant auf der Internetseite der Gedenkstätte.
Alle Beteiligten verließen nachdenklich diesen Ort, die Schilderungen und die Eindrücke mussten erst verarbeitet werden. Auch wenn die Führung bedrückend war, die Gedenkstätte ist ein Zeitzeuge der gar nicht so lange zurückliegenden deutschen Geschichte und sollte besucht werden.
Michael Tunnat