Wannseeabend

Frau Bolte begrüßt Mitglieder und Gäste und widmet sich dem Thema des Abends, dem 25-jährigen Jubiläum des „Vereins für Kultur und Geschichte in Wannsee e.V.“.
Die Vorsitzende berichtet aus den noch handschriftlich geführten Protokollbüchern des Vereins, der am 16. März 1985 im Wohnzimmer der Familie Gertis gegründet wurde. Frau Bolte zeigt das Unterschriftenblatt der acht Gründungsmitglieder:
Marianne und Eberhard Gertis, Brigitte und Karl-Heinz Grohmann, Irene und Heinz Srama, Joachim Scharnowski und Herta Ziese. Herr Grohmann, Herr Scharnowski und Frau Ziese sind schon verstorben; die Ehepaare Gertis und Srama sind noch Mitglieder des Vereins.
Ein Foto von 1985 zeigt die Mitglieder auf dem Balkon des Jagdschlosses Glienicke, das Ziel eines der ersten Ausflüge war.
Wie ein Eintrag ausweist, traf man sich damals in den heute nicht mehr existierenden Lokalen „Wannseeklause“ und ab 1988 im „Landlord“
Die politischen Ereignisse des November 1989 wurden auch im Protokollbuch erwähnt, insbesondere der Gang zur Glienicker Brücke und die dort erst später erfolgte Öffnung der Grenze. Herr Gertis ergänzt mit eigenen Erlebnissen und verweist auf seinen Beitrag im Jubiläumsheft 1995.
Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden zahlreiche Fahrten in das Umland und zu interessanten Orten  in der ehemaligen DDR unternommen.
1990 zählte der Verein 28 Mitglieder.
Am 26.10.1990 fuhr Frau Buchwitz-Wiebach, eines unserer Vereinsmitglieder, mit dem Zehlendorfer Bürgermeister zum Wohnhaus ihres Großvaters Gustav Hartmann, wo die Gedenktafel zur Erinnerung an den „Eisernen Gustav“ enthüllt wurde. Ein ins Protokollbuch eingeklebter Artikel der Berliner Morgenpost erinnert an dieses bedeutende Ereignis.
Das zweite Protokollbuch beginnt 1997, in der die auch heute noch gültige Hoffnung ausgesprochen wird, dass der Verein weiter bestehen und wachsen möge.
Von vielen Aktivitäten ist die Rede, von Führungen z.B. in „Nowawes“, heute Babelsberg, Ausstellungsbesuchen wie z. B. von Liebermann-Ausstellungen in der Alten Nationalgalerie und in der „Galerie Mutter Fourage“ und von Theaterbesuchen. Es ist auch die Einladung zur 700-Jahrfeier von unserem Dorf Stolpe im Jahre 1999 eingeklebt, die für unseren Verein ein ganz wichtiges Ereignis war.

Im dritten Protokollbuch wird von der 700-Jahr-Feier berichtet, bei der Herr Gertis in der Kirche am Stölpchensee den Festvortrag hielt. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Potsdamer Turmbläser. Am 11.10.2001 kann berichtet werden, dass die Bemühungen des Vereins um ein Ehrengrab für Philipp Franck erfolgreich waren. Auch der Grabstein konnte wieder hergestellt werden.
Erwähnenswert sind dann die Berichte über Vorträge von Herrn Gertis „Das lange Werden Preußens“ und „Das lange Sterben Preußens“.
Ab 2002 werden die Berichte per Schreibmaschine oder Computer geschrieben, sind gelocht und in einem Ordner abgeheftet. Über diese Aktivitäten wird dann bei anderer Gelegenheit zu berichten sein.
Frau Bolte kann nun darauf hinweisen, dass auch unser Verein in der Gegenwart angekommen ist. Es gibt unter www.kulturverein-wannsee.de einen Internetauftritt, in dem man wichtige Daten über unseren Verein und auch über die Aktivitäten der letzten Jahre lesen kann. Erwähnt werden Aktivitäten, Vorträge, Ausflüge wie z.B. in die Gärten der Welt, die Tagesfahrt in die Prignitz, Spaziergänge auf den Spuren der Familie von Siemens, durch die Villenkolonie Wannsee, Gedenkveranstaltungen zur Verlegung von „Stolpersteinen“, Drehorgelkonzerte.

Zum Schluss des Abends berichtet Frau Evelin Rudolph geb. Bellack über die Geschichte ihrer Familie und wie 1910 der Eiskeller und später das Bootshaus am Pohlesee eingerichtet wurde
Abschließend kann Frau Bolte noch einen Brief einer ehemaligen Bewohnerin von Stolpe, von Frau Barbara Denss geborene Jahnel, vorlesen, die sehr humorvoll über eine ehemalige „Institution“ Stolpes, der „Schuhmacherei Oberlein und der Ziegendeckstation“, berichtet. Als Anlage wird er dem Protokoll beigefügt.
Damit geht ein sehr amüsanter Abend zu Ende, der insbesondere neuen Mitgliedern interessante Einblicke in die noch junge Vereinsgeschichte gab.

Ulrich Locherer

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